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Cleven Himmler

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Nach jetzigem Stand wird fast die Hälfte der derzeit rund 22 Millionen Beschäftigten in Vollzeit weniger als 1.500 Euro Rente im Monat haben. Die Linke sieht „sozialen Sprengsatz“.

Auch bei einer Vollzeitbeschäftigung ist eine auskömmliche Rente nicht sicher: 9,3 Millionen in Vollzeit arbeitende Menschen erwartet Berechnungen zufolge eine Rente von weniger als 1.500 Euro, wenn ihr Einkommen nicht steigt.

Von den derzeit rund 22 Millionen sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in Deutschland werden nach jetzigem Stand etwa 9,3 Millionen im Alter eine monatliche Rente von weniger als 1.500 Euro erhalten. Das geht nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Der Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, sprach deswegen von einem „sozialen Sprengsatz“. In dem Bericht heißt es:

Um auf die Altersbezüge von 1.500 Euro zu kommen, müssen Beschäftigte aktuell bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden 45 Jahre lang gearbeitet und rechnerisch einen Stundenlohn von 20,78 Euro erreicht haben – das entspreche einem Bruttomonatslohn von 3.602 Euro

Für eine spätere monatliche Rente in Höhe von 1.200 Euro ist demnach derzeit rechnerisch ein Stundenlohn von 16,62 Euro bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden über 45 Jahre nötig – das entspreche einem Bruttomonatslohn von 2.882 Euro

Bei einer Rente von 1.300 Euro wären ein Stundenlohn von 18,01 Euro beziehungsweise ein monatlicher Bruttolohn von 3.122 Euro notwendig

Die Kosten in der Pflege steigen immer höher und damit auch der zu zahlende Eigenanteil für den Platz im Pflegeheim.

Bartsch fordert Erhöhung des Mindestlohns

Auch die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns ändert diese Situation dem Bericht zufolge nicht grundlegend. Auch nach dessen für Anfang 2024 geplanter Anhebung auf 12,41 Euro blieben die Empfängerinnen und Empfänger noch weit entfernt von den 16,62 Euro, die für eine spätere Rente von 1.200 Euro benötigt würden.

Der aktuelle Mindestlohn und die geplanten Erhöhungen der Bundesregierung führen auch nach 45 Jahren Maloche in die Altersarmut.

Dietmar Bartsch, Linken-Fraktionschef

„Das ist zynisch und respektlos gegenüber Millionen Beschäftigten.“ Bartsch forderte eine Anhebung des Mindestlohns auf 14 Euro ab Januar 2024. Bartsch kritisierte, es spitze sich „die Lohn- und Rentenproblematik im Land weiter zu, wenn bundesweit fast die Hälfte der heute Vollzeitbeschäftigten im Alter eine Rente von unter 1.500 Euro erwartet“.

So hoch sind die Renten in Deutschland

Reformstau bei Altersvorsorge: Warum die Rente nur bedingt sicher ist

Vielen Frauen droht Altersarmut: Unter 1.000 Euro Rente – trotz Vollzeitjob

Im Osten sei die Situation ungleich dramatischer, hier drohe der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger eine Rente unter 1.300 Euro. Zudem würden real die Renten in den kommenden Jahrzehnten noch niedriger ausfallen, da viele Menschen nicht auf 45 Arbeitsjahre kommen. „Das Verarmungsrisiko im Alter wird weiter ansteigen“, warnte Bartsch.

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Die Ampel-Koalition will die Rentenbeiträge nicht zu sehr ansteigen lassen. Insbesondere Christian Lindner (FDP) setzt dabei auf die Aktienrente. Was heißt das konkret?

Die Bundesregierung will das Rentenniveau stabilisieren und den erwarteten Anstieg der Rentenbeiträge abbremsen. Unter anderem sollen Milliarden am Kapitalmarkt angelegt werden.

Die Altersstruktur in Deutschland ändert sich – es gibt immer mehr alte und immer weniger junge Menschen. Das bedeutet auch: Es gibt immer mehr Rentnerinnen und Rentner und immer weniger Beitragszahlende.

Die Ampel-Koalition will weder die Rente kürzen noch das Renteneintrittsalter. Zugleich sollen die Beiträge nicht zu stark steigen. Das im Koalitionsvertrag vereinbarte Generationenkapital soll ab Mitte der 2030er Jahre dazu beitragen, den Anstieg der Rentenbeiträge zu bremsen. Ob dies funktioniert, ist aber offen.

Worum geht es beim Generationenkapital?

Es soll ein Fonds eingerichtet werden, den der Bund mit Grundkapital füllt. Finanziert werden soll dies zunächst durch Kredite. Eine Anrechnung bei der Schuldenbremse erfolgt nicht, da der Neuverschuldung ein Kapitalaufbau gegenübersteht. Eine öffentlich-rechtliche Stiftung soll das Geld verwalten und vor allem gewinnbringend anlegen – unter anderem in Aktien.

„Einen Paradigmenwechsel in der Rentenpolitik“ – das verspricht die Bundesregierung mit ihrem Rentenpaket II. Sie will die gesetzliche Rente künftig durch Aktien mitfinanzieren.

Vielfach ist daher von einer „Aktienrente“ die Rede, auch wenn die Regierung diesen Begriff meidet.

Die mit Hilfe des Fonds erhofften Renditen sollen der gesetzlichen Rentenversicherung zufließen, von zunächst zehn Milliarden Euro pro Jahr ab etwa 2035 ist die Rede. Mögliche Verluste müsste der Bund ausgleichen. Vorgesehen ist, die Anlageentscheidungen der bestehenden Stiftung Kenfo zu übertragen – diese verwaltet den Fonds zur Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung von Atommüll.

Dieses Jahr will der Bund zwölf Milliarden Euro für den künftigen Rentenfonds bereitstellen. In den folgenden Jahren sollen die Einzahlungen jeweils um drei Prozent anwachsen. Zudem sollen bis 2028 Vermögenswerte des Bundes von 15 Milliarden Euro in den Fonds übertragen werden. Bis Mitte der 2030er Jahre soll so ein Kapitalstock von mindestens 200 Milliarden Euro zusammenkommen.

Welche Vorgaben gelten für die Kapitalanlage?

Aus dem Finanzministerium heißt es, das Geld im Generationenkapital solle „langfristig, breit diversifiziert und global“ an den Kapitalmärkten angelegt werden. Bei früherer Gelegenheit hatte Lindner auch darauf verwiesen, dass Kenfo bei Anlageentscheidungen unter anderem ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen muss. Dies solle auch für das Generationenkapital gelten.

Die Regierung schließt aus, dass Mittel aus dem Generationenkapital zur Deckung von allgemeinen staatlichen Ausgaben im Haushalt herangezogen werden könnten.

Nicht ausgeschlossen wird hingegen, dass künftig auch individuelle Beiträge der Rentenversicherten in den Fonds fließen könnten. Dies sei „mit dem System potenziell denkbar“, hieß es aus dem Finanzministerium. Auch Vorschläge der Wirtschaftsweisen gehen in diese Richtung. Aktuell lehnen SPD und Grüne ein solches Modell jedoch ab.

Gibt es Kritik an dem Vorhaben?

Kritikerinnen und Kritiker der maßgeblich von der FDP vorangetriebenen „Aktienrente“ argumentieren, dass selbst bei einer komfortablen finanziellen Ausstattung des Fonds der Effekt für die Stabilisierung des Rentensystems gering ausfallen dürfte.

Dies gilt umso mehr, als die Erträge zunächst einmal die Schuldzinsen der für die Einzahlungen notwendigen Kredite abdecken müssten. Verwiesen wird auch darauf, dass der Kenfo selbst ohne dieses Manko 2022 statt Erträgen einen Milliardenverlust eingefahren hat.

Die Rente über Aktien zu sichern, sei „im Grunde der Weg mit einer geänderten Altersstruktur langfristig vorzusorgen“, so Wirtschaftsweise Prof. Martin Werding zum Rentenpaket II.

Verwiesen wird auch darauf, dass der Kenfo selbst ohne dieses Manko 2022 statt Erträgen einen Milliardenverlust eingefahren hat. 2023 gab es nach den Worten Lindners jedoch bei Kenfo wieder eine Rendite von 11,1 Prozent.

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Nach jetzigem Stand wird fast die Hälfte der derzeit rund 22 Millionen Beschäftigten in Vollzeit weniger als 1.500 Euro Rente im Monat haben. Die Linke sieht „sozialen Sprengsatz“.

Auch bei einer Vollzeitbeschäftigung ist eine auskömmliche Rente nicht sicher: 9,3 Millionen in Vollzeit arbeitende Menschen erwartet Berechnungen zufolge eine Rente von weniger als 1.500 Euro, wenn ihr Einkommen nicht steigt.

Von den derzeit rund 22 Millionen sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in Deutschland werden nach jetzigem Stand etwa 9,3 Millionen im Alter eine monatliche Rente von weniger als 1.500 Euro erhalten. Das geht nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Der Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, sprach deswegen von einem „sozialen Sprengsatz“. In dem Bericht heißt es:

Um auf die Altersbezüge von 1.500 Euro zu kommen, müssen Beschäftigte aktuell bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden 45 Jahre lang gearbeitet und rechnerisch einen Stundenlohn von 20,78 Euro erreicht haben – das entspreche einem Bruttomonatslohn von 3.602 Euro

Für eine spätere monatliche Rente in Höhe von 1.200 Euro ist demnach derzeit rechnerisch ein Stundenlohn von 16,62 Euro bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden über 45 Jahre nötig – das entspreche einem Bruttomonatslohn von 2.882 Euro

Bei einer Rente von 1.300 Euro wären ein Stundenlohn von 18,01 Euro beziehungsweise ein monatlicher Bruttolohn von 3.122 Euro notwendig

Die Kosten in der Pflege steigen immer höher und damit auch der zu zahlende Eigenanteil für den Platz im Pflegeheim.

Bartsch fordert Erhöhung des Mindestlohns

Auch die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns ändert diese Situation dem Bericht zufolge nicht grundlegend. Auch nach dessen für Anfang 2024 geplanter Anhebung auf 12,41 Euro blieben die Empfängerinnen und Empfänger noch weit entfernt von den 16,62 Euro, die für eine spätere Rente von 1.200 Euro benötigt würden.

Der aktuelle Mindestlohn und die geplanten Erhöhungen der Bundesregierung führen auch nach 45 Jahren Maloche in die Altersarmut.

Dietmar Bartsch, Linken-Fraktionschef

„Das ist zynisch und respektlos gegenüber Millionen Beschäftigten.“ Bartsch forderte eine Anhebung des Mindestlohns auf 14 Euro ab Januar 2024. Bartsch kritisierte, es spitze sich „die Lohn- und Rentenproblematik im Land weiter zu, wenn bundesweit fast die Hälfte der heute Vollzeitbeschäftigten im Alter eine Rente von unter 1.500 Euro erwartet“.

So hoch sind die Renten in Deutschland

Reformstau bei Altersvorsorge: Warum die Rente nur bedingt sicher ist

Vielen Frauen droht Altersarmut: Unter 1.000 Euro Rente – trotz Vollzeitjob

Im Osten sei die Situation ungleich dramatischer, hier drohe der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger eine Rente unter 1.300 Euro. Zudem würden real die Renten in den kommenden Jahrzehnten noch niedriger ausfallen, da viele Menschen nicht auf 45 Arbeitsjahre kommen. „Das Verarmungsrisiko im Alter wird weiter ansteigen“, warnte Bartsch.

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Die Ampel-Koalition will die Rentenbeiträge nicht zu sehr ansteigen lassen. Insbesondere Christian Lindner (FDP) setzt dabei auf die Aktienrente. Was heißt das konkret?

Die Bundesregierung will das Rentenniveau stabilisieren und den erwarteten Anstieg der Rentenbeiträge abbremsen. Unter anderem sollen Milliarden am Kapitalmarkt angelegt werden.

Die Altersstruktur in Deutschland ändert sich – es gibt immer mehr alte und immer weniger junge Menschen. Das bedeutet auch: Es gibt immer mehr Rentnerinnen und Rentner und immer weniger Beitragszahlende.

Die Ampel-Koalition will weder die Rente kürzen noch das Renteneintrittsalter. Zugleich sollen die Beiträge nicht zu stark steigen. Das im Koalitionsvertrag vereinbarte Generationenkapital soll ab Mitte der 2030er Jahre dazu beitragen, den Anstieg der Rentenbeiträge zu bremsen. Ob dies funktioniert, ist aber offen.

Worum geht es beim Generationenkapital?

Es soll ein Fonds eingerichtet werden, den der Bund mit Grundkapital füllt. Finanziert werden soll dies zunächst durch Kredite. Eine Anrechnung bei der Schuldenbremse erfolgt nicht, da der Neuverschuldung ein Kapitalaufbau gegenübersteht. Eine öffentlich-rechtliche Stiftung soll das Geld verwalten und vor allem gewinnbringend anlegen – unter anderem in Aktien.

„Einen Paradigmenwechsel in der Rentenpolitik“ – das verspricht die Bundesregierung mit ihrem Rentenpaket II. Sie will die gesetzliche Rente künftig durch Aktien mitfinanzieren.

Vielfach ist daher von einer „Aktienrente“ die Rede, auch wenn die Regierung diesen Begriff meidet.

Die mit Hilfe des Fonds erhofften Renditen sollen der gesetzlichen Rentenversicherung zufließen, von zunächst zehn Milliarden Euro pro Jahr ab etwa 2035 ist die Rede. Mögliche Verluste müsste der Bund ausgleichen. Vorgesehen ist, die Anlageentscheidungen der bestehenden Stiftung Kenfo zu übertragen – diese verwaltet den Fonds zur Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung von Atommüll.

Dieses Jahr will der Bund zwölf Milliarden Euro für den künftigen Rentenfonds bereitstellen. In den folgenden Jahren sollen die Einzahlungen jeweils um drei Prozent anwachsen. Zudem sollen bis 2028 Vermögenswerte des Bundes von 15 Milliarden Euro in den Fonds übertragen werden. Bis Mitte der 2030er Jahre soll so ein Kapitalstock von mindestens 200 Milliarden Euro zusammenkommen.

Welche Vorgaben gelten für die Kapitalanlage?

Aus dem Finanzministerium heißt es, das Geld im Generationenkapital solle „langfristig, breit diversifiziert und global“ an den Kapitalmärkten angelegt werden. Bei früherer Gelegenheit hatte Lindner auch darauf verwiesen, dass Kenfo bei Anlageentscheidungen unter anderem ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen muss. Dies solle auch für das Generationenkapital gelten.

Die Regierung schließt aus, dass Mittel aus dem Generationenkapital zur Deckung von allgemeinen staatlichen Ausgaben im Haushalt herangezogen werden könnten.

Nicht ausgeschlossen wird hingegen, dass künftig auch individuelle Beiträge der Rentenversicherten in den Fonds fließen könnten. Dies sei „mit dem System potenziell denkbar“, hieß es aus dem Finanzministerium. Auch Vorschläge der Wirtschaftsweisen gehen in diese Richtung. Aktuell lehnen SPD und Grüne ein solches Modell jedoch ab.

Gibt es Kritik an dem Vorhaben?

Kritikerinnen und Kritiker der maßgeblich von der FDP vorangetriebenen „Aktienrente“ argumentieren, dass selbst bei einer komfortablen finanziellen Ausstattung des Fonds der Effekt für die Stabilisierung des Rentensystems gering ausfallen dürfte.

Dies gilt umso mehr, als die Erträge zunächst einmal die Schuldzinsen der für die Einzahlungen notwendigen Kredite abdecken müssten. Verwiesen wird auch darauf, dass der Kenfo selbst ohne dieses Manko 2022 statt Erträgen einen Milliardenverlust eingefahren hat.

Die Rente über Aktien zu sichern, sei „im Grunde der Weg mit einer geänderten Altersstruktur langfristig vorzusorgen“, so Wirtschaftsweise Prof. Martin Werding zum Rentenpaket II.

Verwiesen wird auch darauf, dass der Kenfo selbst ohne dieses Manko 2022 statt Erträgen einen Milliardenverlust eingefahren hat. 2023 gab es nach den Worten Lindners jedoch bei Kenfo wieder eine Rendite von 11,1 Prozent.

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Die Frühstart-Rente ist ein Teil einer von Union und SPD geplanten Rentenreform und hat es aus dem Wahlprogramm der Union in den Koalitionsvertrag mit der SPD geschafft. Sie soll junge Menschen an den Kapitalmarkt heranführen und für Themen wie die private Altersvorsorge sensibilisieren. „Wir stellen das System um“, betonte CDU-Chef Friedrich Merz am Sonntagabend in der ARD.

Wie soll die Frühstart-Rente funktionieren?

Konkret soll jedes Kind vom 6. bis zum 18. Lebensjahr, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, ab dem 1. Januar 2026 pro Monat zehn Euro vom deutschen Staat bekommen. Dieses Geld soll in ein „individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot“ fließen.“Der in dieser Zeit angesparte Betrag kann ab dem 18. Lebensjahr bis zum Renteneintritt durch private Einzahlungen bis zu einem jährlichen Höchstbetrag weiter bespart werden“, heißt es im Koalitionsvertrag. Die Erträge aus dem

Depot sollen bis zum Renteneintritt steuerfrei sein. Wichtig ist, dass das Geld erst mit Erreichen der Regelaltersgrenze ausgezahlt werden soll – vorher hat man keinen Zugriff darauf.“Vieles ist momentan noch unklar, etwa welcher Höchstbetrag pro Jahr festgelegt wird oder wie das Geld angelegt wird, wenn keine konkrete Anlageentscheidung getroffen wird“, betont Lukas Menkhoff vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung im Gespräch mit tagesschau.de. So bestehe bei einer Summe von zehn Euro die Gefahr, dass die Summe zu gering sei, um Menschen wirklich dazu zu bewegen, sich aktiv mit der Geldanlage zu beschäftigen. „Und dann stellt sich die Frage: Wie wird das Geld dann angelegt, damit es sich für die Kinder am Ende auch lohnt?“, so der Experte.Und auch der eigentlich Gedanke der Vorsorge für die Zukunft komme bei einer solchen Idee zu kurz, sagt Christoph M. Schmidt, Präsident des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und Professor an der Ruhr-Universität Bochum: „Der Staat verwendet Steuermittel, um regelmäßig auf ein Konto einzuzahlen, ohne dass die Empfänger dieser Zuwendungen damit in irgendeiner Weise Spar- oder gar Verzichtsüberlegungen anstrengen müssten. Der eigentliche Lerneffekt des Sparens – heute zu verzichten, um morgen mehr zu haben – geht dabei vollständig verloren.“

Wer profitiert davon?

Wichtig ist, dass nur Kindern und Jugendlichen die Frühstart-Rente erhalten sollen, die eine Bildungseinrichtung in Deutschland besuchen – so steht es im Koalitionsvertrag. Das dürfte bedeuten, dass nur Kinder und Jugendliche die Förderung erhalten, die zur Schule gehen oder ein Studium absolvieren. Darunter dürften mutmaßlich auch Auszubildende fallen, die einen Teil ihrer Ausbildung in einer Berufsschule machen.Allerdings muss eine solche Voraussetzung auch kontrolliert werden: „Eine Koppelung der Förderung an den Besuch von Bildungseinrichtungen würde nicht zuletzt ein bürokratisches Kontrollsystem erfordern, das hohe Verwaltungskosten verursacht“, so RWI-Präsident Schmidt.Unklar ist bislang, was passiert, wenn Jugendliche nach dem Schulabschluss und vor Erreichen des 18. Geburtstags beispielsweise ein Freiwilliges Soziales Jahr oder Freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr machen.

„Gerade Kinder und Jugendliche, die keinen gradlinigen Lebenslauf haben und nicht dauerhaft eine Bildungseinrichtung besuchen, bräuchten das Geld im Alter, könnten hier aber von der Förderung ausgeschlossen werden“, so Menkhoff. Auch der RWI-Präsident betont: „Wer Chancengerechtigkeit wirklich verbessern will, muss bei den Wurzeln ansetzen – und die liegen in den strukturellen Schwächen unseres Bildungssystems.“

Lohnt sich die Frühstart-Rente finanziell?

Unklar ist bislang, wie genau das Geld investiert werden soll. Einzig der Hinweis, dass Geld soll in ein „individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot“ investiert werden, steht im Koalitionsvertrag. Weder wer dieses Depot verwaltet, noch in welche Anlageklassen investiert werden kann, ist bislang bekannt.

Damit lässt sich auch über die finanzielle Rentabilität nur spekulieren. Wird das Geld etwa in einen ETF-Sparplan auf den MSCI World investiert, ergibt sich bei einer durchschnittlichen Rendite von sechs Prozent pro Jahr nach zwölf Jahren immerhin ein durchschnittliches Kapital von 2.101,50 Euro – bei einer Einzahlungssumme von 1.440 Euro, die komplett der Staat übernommen hat.Ließe man diesen Sparplan bis zum aktuellen Renteneintrittsalter von 67 Jahren so weiterlaufen, ergibt sich ein Endkapital von rund 75.017 Euro vor Steuern, das man im Rentenalter zur Verfügung hätte – bei nur 7.320 Euro, die eingezahlt wurden. Und auch wenn der ETF-Sparplan nicht weiter bespart wird, sondern die folgenden 49 Jahre ruhend gestellt wird, ergibt sich bei einer Rendite von sechs Prozent pro Jahr immerhin ein Endkapital von rund 39.461 Euro vor Steuern. Erreicht werden solche Summen aber nur bei einer angenommen Rendite von sechs Prozent pro Jahr – liegt die Rendite niedriger, ist auch das Endkapital geringer.RWI-Chef Schmidt betont auf Anfrage von tagesschau.de: „Selbst bei optimistischen Renditen und dem Zinseszinseffekt wird das angesparte Kapital kaum ausreichen, um im Alter Versorgungslücken zu schließen.“ Die Frühstart-Rente erwecke eine „trügerische Sicherheit und lenkt vom eigentlichen Reformbedarf ab. Sie verlagert noch mehr Verantwortung auf den Staat, wo es doch eher darum ginge, Menschen zur selbstbestimmten Vorsorge zu befähigen.“

Woher kommt die Idee?

Die Frühstart-Rente hat es aus dem Wahlprogramm der Union in den Koalitionsvertrag geschafft. Ziel des Ganzen ist laut Wahlprogramm der Union, dass junge Menschen „ein Bewusstsein für Altersvorsorge und Kapitalbildung“ entwickeln.Die Idee ist nicht neu: Bereits im vergangenen Jahr haben die Wirtschaftsweisen ein ähnliches Konzept vorgeschlagen, das sogenannte Kinderstartgeld. Auch hier sollten Kinder ab dem sechsten Lebensjahr zehn Euro im Monat bekommen, die am Kapitalmarkt investiert werden sollten.“Die Ideen sind durchaus ähnlich, es gibt aber entscheidende Unterschiede“, betont DIW-Experte Menkhoff. So sollten beim Vorschlag der Wirtschaftsweisen alle Kinder – ohne Bedingungen wie das Besuchen einer Bildungseinrichtung – berücksichtigt werden.Außerdem schlug der Sachverständigenrat vor, dass die jungen Erwachsenen mit dem 18. Geburtstag frei über das Geld verfügen können. Danach hätten sie entscheiden können, ob sie sich das Geld auszahlen lassen oder weiter damit sparen. „Die Frühstart-Rente ist insofern sinnvoller, als das der Anlagezeitraum länger ist“, so Menkhoff. Damit erübrige sich ein Teil der Kritik, die es am Kinderstartgeld gab.

Was kostet das den Staat?

Zu den Kosten hatte sich der damalige Kanzlerkandidat Merz bereits Ende vergangenen Jahres geäußert. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte er: „Bei ungefähr 700.000 jungen Menschen pro Jahrgang kostet das sieben Millionen Euro monatlich für jeden Jahrgang.“ Daraus ergeben sich rund 84 Millionen Euro pro Jahr für einen Jahrgang. Wird das Geld an alle zwölf Jahrgänge ausgezahlt, dürften die Kosten bei rund einer Milliarde pro Jahr liegen.Zum Vergleich: Das Kinderstartgeld, welches die Wirtschaftsweisen im vergangenen Herbst vorgeschlagen hatten, sollte laut den Berechnungen des Sachverständigenrates rund langfristig jährlich rund 1,5 Milliarden Euro kosten. „Die Differenz von 500 Millionen Euro entsteht mutmaßlich dadurch, dass der Sachverständigenrat die zehn Euro pro Monat entsprechend der Inflation erhöhen wollte.

Wie die künftige Koalition das handhaben will, wird sich sicher mit einem Gesetzesentwurf zeigen“, so Menkhoff. Zudem soll das Geld beim Kinderstartgeld – wie bereits beschrieben – für alle Kinder eingezahlt werden.Auch woher die Milliarde kommen soll, ist unklar. Experte Schmidt sieht die Einführung deshalb kritisch: „Deutschland steht vor massiven Herausforderungen bei der Finanzierung unserer Sozialsysteme, der notwendigen Infrastrukturinvestitionen und der Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft.“ Trotz all dieser Herausforderungen plane die künftige Regierung „ein neues Ausgabenprogramm im Milliardenbereich, anstatt die dringend notwendige Reform der Gesetzlichen Rentenversicherung anzugehen“.

Wie sind die Reaktionen?

Grundsätzlich stößt die Idee bei Experten wie Menkhoff auf Zustimmung: „Die Idee, dass Kinder früh in Kontakt mit Aktien kommen und so die Scheu verlieren, ist richtig.“ Aber er betont auch: „Damit die Frühstart-Rente einen Effekt haben kann, müsste der monatliche Betrag eigentlich höher sein.

Doch da sind wir dann direkt bei Fragen zur Finanzierbarkeit.“ Unterstützung kommt auch von den Arbeitgebern, wie der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, gegenüber der dpa signalisierte.Allerdings gibt es auch Kritik: „Die Frühstart-Rente ist weder ein wirksamer Baustein zur Stabilisierung der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) im demographischen Wandel, noch wird sie nachhaltig zur Finanzbildung der nachfolgenden Generationen beitragen können“, sagt RWI-Präsident Schmidt und ergänzt: „Mehr als eine Milliarde Euro jährlich ließen sich in unserem öffentlich finanzierten Bildungssystem wesentlich sinnvoller einsetzen.“Bei Gewerkschaften stößt die Idee der Frühstart-Rente ebenfalls auf Kritik. Anja Piel, Vorstandsmitglied des DGB, sagte gegenüber IPPEN.MEDIA: „Die Wirkung ist aufgrund der Größenordnung des individuellen Sparbetrags für Versicherte sehr bescheiden. Bei zehn Euro Monatsbeitrag kommt selbst bei 60 Jahren Ansparen bestenfalls eine Rente von rund 30 Euro brutto heraus.“ Während der Nutzen gering sei, seien die Kosten für den Staat enorm: „Dafür kostet es für die kommenden 60 Jahre rund eine Milliarde Euro pro Jahr – was privaten Versicherungskonzernen nützt, sonst aber niemandem wirklich weiterhilft.“

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Die Frühstart-Rente ist ein Teil einer von Union und SPD geplanten Rentenreform und hat es aus dem Wahlprogramm der Union in den Koalitionsvertrag mit der SPD geschafft. Sie soll junge Menschen an den Kapitalmarkt heranführen und für Themen wie die private Altersvorsorge sensibilisieren. „Wir stellen das System um“, betonte CDU-Chef Friedrich Merz am Sonntagabend in der ARD.

Wie soll die Frühstart-Rente funktionieren?

Konkret soll jedes Kind vom 6. bis zum 18. Lebensjahr, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, ab dem 1. Januar 2026 pro Monat zehn Euro vom deutschen Staat bekommen. Dieses Geld soll in ein „individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot“ fließen.“Der in dieser Zeit angesparte Betrag kann ab dem 18. Lebensjahr bis zum Renteneintritt durch private Einzahlungen bis zu einem jährlichen Höchstbetrag weiter bespart werden“, heißt es im Koalitionsvertrag. Die Erträge aus dem

Depot sollen bis zum Renteneintritt steuerfrei sein. Wichtig ist, dass das Geld erst mit Erreichen der Regelaltersgrenze ausgezahlt werden soll – vorher hat man keinen Zugriff darauf.“Vieles ist momentan noch unklar, etwa welcher Höchstbetrag pro Jahr festgelegt wird oder wie das Geld angelegt wird, wenn keine konkrete Anlageentscheidung getroffen wird“, betont Lukas Menkhoff vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung im Gespräch mit tagesschau.de. So bestehe bei einer Summe von zehn Euro die Gefahr, dass die Summe zu gering sei, um Menschen wirklich dazu zu bewegen, sich aktiv mit der Geldanlage zu beschäftigen. „Und dann stellt sich die Frage: Wie wird das Geld dann angelegt, damit es sich für die Kinder am Ende auch lohnt?“, so der Experte.Und auch der eigentlich Gedanke der Vorsorge für die Zukunft komme bei einer solchen Idee zu kurz, sagt Christoph M. Schmidt, Präsident des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und Professor an der Ruhr-Universität Bochum: „Der Staat verwendet Steuermittel, um regelmäßig auf ein Konto einzuzahlen, ohne dass die Empfänger dieser Zuwendungen damit in irgendeiner Weise Spar- oder gar Verzichtsüberlegungen anstrengen müssten. Der eigentliche Lerneffekt des Sparens – heute zu verzichten, um morgen mehr zu haben – geht dabei vollständig verloren.“

Wer profitiert davon?

Wichtig ist, dass nur Kindern und Jugendlichen die Frühstart-Rente erhalten sollen, die eine Bildungseinrichtung in Deutschland besuchen – so steht es im Koalitionsvertrag. Das dürfte bedeuten, dass nur Kinder und Jugendliche die Förderung erhalten, die zur Schule gehen oder ein Studium absolvieren. Darunter dürften mutmaßlich auch Auszubildende fallen, die einen Teil ihrer Ausbildung in einer Berufsschule machen.Allerdings muss eine solche Voraussetzung auch kontrolliert werden: „Eine Koppelung der Förderung an den Besuch von Bildungseinrichtungen würde nicht zuletzt ein bürokratisches Kontrollsystem erfordern, das hohe Verwaltungskosten verursacht“, so RWI-Präsident Schmidt.Unklar ist bislang, was passiert, wenn Jugendliche nach dem Schulabschluss und vor Erreichen des 18. Geburtstags beispielsweise ein Freiwilliges Soziales Jahr oder Freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr machen.

„Gerade Kinder und Jugendliche, die keinen gradlinigen Lebenslauf haben und nicht dauerhaft eine Bildungseinrichtung besuchen, bräuchten das Geld im Alter, könnten hier aber von der Förderung ausgeschlossen werden“, so Menkhoff. Auch der RWI-Präsident betont: „Wer Chancengerechtigkeit wirklich verbessern will, muss bei den Wurzeln ansetzen – und die liegen in den strukturellen Schwächen unseres Bildungssystems.“

Lohnt sich die Frühstart-Rente finanziell?

Unklar ist bislang, wie genau das Geld investiert werden soll. Einzig der Hinweis, dass Geld soll in ein „individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot“ investiert werden, steht im Koalitionsvertrag. Weder wer dieses Depot verwaltet, noch in welche Anlageklassen investiert werden kann, ist bislang bekannt.

Damit lässt sich auch über die finanzielle Rentabilität nur spekulieren. Wird das Geld etwa in einen ETF-Sparplan auf den MSCI World investiert, ergibt sich bei einer durchschnittlichen Rendite von sechs Prozent pro Jahr nach zwölf Jahren immerhin ein durchschnittliches Kapital von 2.101,50 Euro – bei einer Einzahlungssumme von 1.440 Euro, die komplett der Staat übernommen hat.Ließe man diesen Sparplan bis zum aktuellen Renteneintrittsalter von 67 Jahren so weiterlaufen, ergibt sich ein Endkapital von rund 75.017 Euro vor Steuern, das man im Rentenalter zur Verfügung hätte – bei nur 7.320 Euro, die eingezahlt wurden. Und auch wenn der ETF-Sparplan nicht weiter bespart wird, sondern die folgenden 49 Jahre ruhend gestellt wird, ergibt sich bei einer Rendite von sechs Prozent pro Jahr immerhin ein Endkapital von rund 39.461 Euro vor Steuern. Erreicht werden solche Summen aber nur bei einer angenommen Rendite von sechs Prozent pro Jahr – liegt die Rendite niedriger, ist auch das Endkapital geringer.RWI-Chef Schmidt betont auf Anfrage von tagesschau.de: „Selbst bei optimistischen Renditen und dem Zinseszinseffekt wird das angesparte Kapital kaum ausreichen, um im Alter Versorgungslücken zu schließen.“ Die Frühstart-Rente erwecke eine „trügerische Sicherheit und lenkt vom eigentlichen Reformbedarf ab. Sie verlagert noch mehr Verantwortung auf den Staat, wo es doch eher darum ginge, Menschen zur selbstbestimmten Vorsorge zu befähigen.“

Woher kommt die Idee?

Die Frühstart-Rente hat es aus dem Wahlprogramm der Union in den Koalitionsvertrag geschafft. Ziel des Ganzen ist laut Wahlprogramm der Union, dass junge Menschen „ein Bewusstsein für Altersvorsorge und Kapitalbildung“ entwickeln.Die Idee ist nicht neu: Bereits im vergangenen Jahr haben die Wirtschaftsweisen ein ähnliches Konzept vorgeschlagen, das sogenannte Kinderstartgeld. Auch hier sollten Kinder ab dem sechsten Lebensjahr zehn Euro im Monat bekommen, die am Kapitalmarkt investiert werden sollten.“Die Ideen sind durchaus ähnlich, es gibt aber entscheidende Unterschiede“, betont DIW-Experte Menkhoff. So sollten beim Vorschlag der Wirtschaftsweisen alle Kinder – ohne Bedingungen wie das Besuchen einer Bildungseinrichtung – berücksichtigt werden.Außerdem schlug der Sachverständigenrat vor, dass die jungen Erwachsenen mit dem 18. Geburtstag frei über das Geld verfügen können. Danach hätten sie entscheiden können, ob sie sich das Geld auszahlen lassen oder weiter damit sparen. „Die Frühstart-Rente ist insofern sinnvoller, als das der Anlagezeitraum länger ist“, so Menkhoff. Damit erübrige sich ein Teil der Kritik, die es am Kinderstartgeld gab.

Was kostet das den Staat?

Zu den Kosten hatte sich der damalige Kanzlerkandidat Merz bereits Ende vergangenen Jahres geäußert. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte er: „Bei ungefähr 700.000 jungen Menschen pro Jahrgang kostet das sieben Millionen Euro monatlich für jeden Jahrgang.“ Daraus ergeben sich rund 84 Millionen Euro pro Jahr für einen Jahrgang. Wird das Geld an alle zwölf Jahrgänge ausgezahlt, dürften die Kosten bei rund einer Milliarde pro Jahr liegen.Zum Vergleich: Das Kinderstartgeld, welches die Wirtschaftsweisen im vergangenen Herbst vorgeschlagen hatten, sollte laut den Berechnungen des Sachverständigenrates rund langfristig jährlich rund 1,5 Milliarden Euro kosten. „Die Differenz von 500 Millionen Euro entsteht mutmaßlich dadurch, dass der Sachverständigenrat die zehn Euro pro Monat entsprechend der Inflation erhöhen wollte.

Wie die künftige Koalition das handhaben will, wird sich sicher mit einem Gesetzesentwurf zeigen“, so Menkhoff. Zudem soll das Geld beim Kinderstartgeld – wie bereits beschrieben – für alle Kinder eingezahlt werden.Auch woher die Milliarde kommen soll, ist unklar. Experte Schmidt sieht die Einführung deshalb kritisch: „Deutschland steht vor massiven Herausforderungen bei der Finanzierung unserer Sozialsysteme, der notwendigen Infrastrukturinvestitionen und der Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft.“ Trotz all dieser Herausforderungen plane die künftige Regierung „ein neues Ausgabenprogramm im Milliardenbereich, anstatt die dringend notwendige Reform der Gesetzlichen Rentenversicherung anzugehen“.

Wie sind die Reaktionen?

Grundsätzlich stößt die Idee bei Experten wie Menkhoff auf Zustimmung: „Die Idee, dass Kinder früh in Kontakt mit Aktien kommen und so die Scheu verlieren, ist richtig.“ Aber er betont auch: „Damit die Frühstart-Rente einen Effekt haben kann, müsste der monatliche Betrag eigentlich höher sein.

Doch da sind wir dann direkt bei Fragen zur Finanzierbarkeit.“ Unterstützung kommt auch von den Arbeitgebern, wie der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, gegenüber der dpa signalisierte.Allerdings gibt es auch Kritik: „Die Frühstart-Rente ist weder ein wirksamer Baustein zur Stabilisierung der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) im demographischen Wandel, noch wird sie nachhaltig zur Finanzbildung der nachfolgenden Generationen beitragen können“, sagt RWI-Präsident Schmidt und ergänzt: „Mehr als eine Milliarde Euro jährlich ließen sich in unserem öffentlich finanzierten Bildungssystem wesentlich sinnvoller einsetzen.“Bei Gewerkschaften stößt die Idee der Frühstart-Rente ebenfalls auf Kritik. Anja Piel, Vorstandsmitglied des DGB, sagte gegenüber IPPEN.MEDIA: „Die Wirkung ist aufgrund der Größenordnung des individuellen Sparbetrags für Versicherte sehr bescheiden. Bei zehn Euro Monatsbeitrag kommt selbst bei 60 Jahren Ansparen bestenfalls eine Rente von rund 30 Euro brutto heraus.“ Während der Nutzen gering sei, seien die Kosten für den Staat enorm: „Dafür kostet es für die kommenden 60 Jahre rund eine Milliarde Euro pro Jahr – was privaten Versicherungskonzernen nützt, sonst aber niemandem wirklich weiterhilft.“

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В современном мире есть два типа фотографов: профессионалы, которые умеют делать идеальные фотографии, раскрывающие «что-то» внутри нас, и те, кому посчастливилось нажать кнопку спуска затвора в самый подходящий момент. В этой статье мы хотели бы показать вам подборку лучших фотографий, на которых запечатлены величайшие катастрофы, которые только можно себе представить, через две секунды после того, как они были сделаны. После этого вы увидите впечатляющие фотографии, которые не оставят вас равнодушными. Смех гарантирован!

Рыба прилипла к спине девочки.

Девочка на фотографии наслаждалась купанием в море, когда вдруг увидела рыбу, сидящую рядом с ней. Это может вызвать чувство опасности или волнения у любого человека. Однако когда происходит инцидент, подобный инциденту этой девушки, к спине которой прилип скат манта… Это не обязательно вызовет сильные эмоции, скорее, это вызовет панику и страх. И мы, вероятно, закончим так же, как та девушка, которая разражается неконтролируемыми рыданиями.

Несмотря на этот ужасный опыт, девочке, похоже, повезло, и кто-то пришел ей на помощь, в то время как остальные ее коллеги не могли перестать смеяться над случившимся.

«Друг сказал мне, что даже если коза прыгнет, она меня не укусит».

Когда мы слышим слово «домашнее животное», первое, что приходит на ум, — это собака, кошка или даже попугай… Каждый волен выбирать, какое животное он хочет иметь дома, но в данном случае мы не уверены, является ли коза лучшим питомцем.

Когда эта маленькая девочка встретила козу своей подруги, она захотела погладить ее, но животное заняло оборонительную позицию и в ярости попыталось наброситься на незнакомую гостью. Фотография была сделана в тот момент, когда девушка собиралась напасть на своего парня. Выражения их лиц говорят сами за себя. Мы уверены, что в следующий раз наша главная героиня усвоит урок и не поддастся влиянию невинного поведения и жестов животных.

Эту молодую женщину фотографировали в красивых очках и с очаровательной улыбкой, как вдруг… бум! Пуля внезапно взорвалась, сведя на нет ее выстрел. Самое смешное отразилось на лице молодой женщины: удивление, заранее рассчитанная идеальная поза и выражение ненависти к тому, что сейчас произойдет.

 

Почти невозможно представить, что произошло после того, как была сделана эта фотография.

Водитель этого мотоцикла ехал неторопливо (без защитной одежды), пока не заметил, что переднее колесо начало проворачиваться, ломаться и вытекать необычная жидкость. Автомобильные аварии очень опасны и не являются поводом для шуток, но можно сказать, что этому мальчику повезло, потому что с ним ничего не случилось, хотя его машина была бы полностью уничтожена.

Этот игрок сунул палец туда, куда не следовало.

Когда этот игрок забил два красивых гола и ждал лучшего момента, он не ожидал, что одного из его соперников тоже снимут на видео, поэтому он в итоге ковырялся в носу, что было не очень приятно… с эстетической точки зрения. А этот игрок хотел заблокировать его пас, но он был настолько отчаянным, что не знал, как реагировать, и это дорого ему обошлось, потому что в итоге он получил персональный фол.

Давайте посмотрим на фотографию под другим углом.

Эта фотография явно была спланирована: и фотограф, и мужчина, бросивший ведро с водой, согласились поиграть со своим партнером. Мы не знаем, был ли он тяжелым, но он был мокрым. Когда фотограф собирался сделать снимок молодого человека, позирующего рядом с самолетом, его партнер вылил на него ведро воды. Самое забавное в этой фотографии то, что фотографу удалось выбрать лучшую позу до того, как вода коснулась его еще сухих волос.

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Eine Senkung der Einkommensteuer für kleine und mittlere Einkommen seien nicht gewiss, sagt Friedrich Merz. Auch eine Mindestlohnsteigerung im kommenden Jahr sei nicht sicher.

Rente: Stabil. Das ist die Botschaft, die Union und SPD mit ihrem Koalitionsvertrag setzen wollen. Das Rentenniveau soll bis 2031 bei 48 Prozent gesichert werden, Beschäftigte können nach 45 Berufsjahren wie bisher vorzeitig in Rente gehen und das Rentenalter 67 wird nicht weiter erhöht.

Neu dazu kommen sollen eine „Frühstart-Rente“, eine „Aktivrente“ und bessere Mütterrenten für Frauen mit Geburten vor 1992. Aber passt das alles zusammen – und reicht es aus?

Wo setzt die Kritik an den Rentenplänen an?

„Nun droht schon in dieser Legislaturperiode ein deutlicher Beitragssatzanstieg auf 20 Prozent“, warnt der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA, Steffen Kampeter. Heute sind es 18,6 Prozent.

Das heißt noch höhere Arbeitskosten für die Arbeitgeber und noch weniger Netto für die Beschäftigten.

Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA

Auch Sozialexperte Jochen Pimpertz vom arbeitgebernahen Forschungsinstitut IW warnt: „Die neue Koalition steuert in ernsthafte Finanzierungsschwierigkeiten hinein.“ Aus Sicht der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm verpasst der Koalitionsvertrag die Chance, „die gesetzliche Rentenversicherung langfristig zukunftsfest zu machen“, wie sie der „Augsburger Allgemeinen“ sagte.

Ganz anders, aber nicht weniger scharf fällt die Kritik der Linken aus. Ein Rentenniveau von 48 Prozent, das sei „nichts anderes als eine Fortschreibung von Altersarmut“, kritisiert Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek. Schon jetzt lebe jeder fünfte Rentner in Armut.

Anstatt dieses Elend zu zementieren, muss das Rentenniveau endlich wieder auf 53 Prozent erhöht werden.

Heidi Reichinnek, Linken-Fraktionschefin

Was bedeutet die Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent?

Das Rentenniveau ist nur eine abstrakte Rechengröße. Sie beschreibt das Verhältnis von Durchschnittseinkommen und einer „Standardrente“. Was die Pläne der künftigen Koalitionspartner bedeuten, erklärt Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, so:

Die Renten werden bis 2031 weiter der Lohnentwicklung folgen – ohne demografischen Abzug.

Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung

Roßbach äußert sich im übrigen positiv „über das klare Bekenntnis zur stärksten Säule der Alterssicherung“ im Koalitionsvertrag.

Doch die Alterung der Gesellschaft setzt das System unter Druck. In den kommenden Jahren werden immer weniger Beschäftigte in die Rentenkasse einzahlen – immer mehr Menschen bekommen Altersbezüge. Nach offiziellen Berechnungen würde das Rentenniveau ohne Änderung von heute 48 Prozent bis 2030 auf 46,9 und 2045 auf 44,9 Prozent sinken.

Anders gesagt: Die Renten würden weniger stark steigen im Vergleich zu den Einkommen der Erwerbstätigen. Die SPD setzte durch, dass es vorerst nicht weiter abwärts geht. Ihr Argument: Beim Rentenniveau ist die Schmerzgrenze erreicht.

Aber wenn – wie geplant – ein höheres Rentenniveau gesetzlich vorgegeben wird, muss die Regierung bei den nächsten Rentenerhöhungen jedes Jahr nachsteuern – so dass die Rente mit den Löhnen mithält. Die Renten fallen dann etwas höher aus als ohne den Eingriff.

Wer ersetzt die Babyboomer?

Was bedeuten die Pläne für Beitragszahler?

Die Stabilisierung des Rentenniveaus kostet viele Milliarden Euro im Jahr. Diese sollen aber nicht aus der Rentenkasse kommen: „Die Mehrausgaben, die sich daraus ergeben, gleichen wir mit Steuermitteln aus“, heißt es im Koalitionsvertrag.

Der von Arbeitnehmern und Arbeitgebern hälftig gezahlte Rentenbeitrag von heute 18,6 Prozent dürfte trotzdem steigen. Der Wirtschaftswissenschaftler Martin Werding rechnete in der „Wirtschaftswoche“ vor, dass der Satz ohne Zusatzkosten 2027 auf 19,7 Prozent steigen würde und bis 2035 auf 21,2 Prozent.

Würde die Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent aus der Rentenkasse bezahlt, läge der Beitragssatz 2035 nach seinen Berechnungen noch einmal 0,4 Punkte höher.

Was kostet die verbesserte Mütterrente?

Mehrkosten von etwa fünf Milliarden Euro im Jahr werden von der geplanten Verbesserung der Mütterrente erwartet. Und auch dieses Geld soll aus der Staatskasse kommen. Angekündigt ist, dass Frauen mit Geburten vor 1992 drei volle Rentenpunkte je Kind angerechnet bekommen – so wie Frauen mit Geburten nach diesem Jahr. Betroffene Rentnerinnen könnten also etwas mehr Geld bekommen, sobald der Koalitionsplan in Gesetzesform gegossen ist.

Söder macht sich für Mütterrente stark

Wie geht es langfristig weiter?

Die langfristige Finanzierung der Rente bleibt im Koalitionsvertrag vage. „Nur eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik, eine hohe Beschäftigungsquote und eine angemessene Lohnentwicklung ermöglichen es, dies dauerhaft zu finanzieren“, heißt es.

IW-Experte Pimpertz ist skeptisch. Die Rentenpläne „durch Mehreinnahmen durch Wachstum und mehr Beschäftigung zu finanzieren, dürfte schwierig werden“. Vielmehr fürchtet der Forscher eine „Negativspirale“, in der die hohe Ausgabenlast die Wirtschaftsdynamik hemmt und so der Bedarf an Steuer- und Beitragsgeld umso höher wird. 2029 will Schwarz-Rot die Entwicklung überprüfen. Vorher soll eine Rentenkommission bis etwa 2027 das ganze System unter die Lupe nehmen.

Was ist die „Frühstart-Rente“?

„Wir wollen für jedes Kind vom sechsten bis zum 18. Lebensjahr, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, pro Monat zehn Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot einzahlen“, heißt es im Koalitionsvertrag. Starten soll „Frühstart“ schon 2026.

Ab dem 18. Lebensjahr kann man bis zum Renteneintritt durch private Einzahlungen bis zu einem jährlichen Höchstbetrag selbst weiter sparen. Die Erträge aus dem Kapital sollen bis zum Renteneintritt steuerfrei sein. Ausgezahlt wird es dann mit Erreichen der Regelaltersgrenze. Die AfD kritisiert den Plan als „Alibiprojekt“. Über die Zeit komme zu wenig Geld zusammen, meint Sozialpolitikerin Ulrike Schielke-Ziesing. Allerdings: Höhere Einzahlungen kämen den Staat teuer.

Müntefering: Rente mit 63 nicht richtig

Was hat es mit der „Aktivrente“ auf sich?

Ziel von Union und SPD ist, dass ältere Menschen möglichst lange berufstätig bleiben: Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht und freiwillig weiterarbeitet, soll sein Gehalt bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei erhalten. Verbessert werden laut den Plänen auch die Hinzuverdienstmöglichkeiten bei der Hinterbliebenenrente.

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Eine Senkung der Einkommensteuer für kleine und mittlere Einkommen seien nicht gewiss, sagt Friedrich Merz. Auch eine Mindestlohnsteigerung im kommenden Jahr sei nicht sicher.

Rente: Stabil. Das ist die Botschaft, die Union und SPD mit ihrem Koalitionsvertrag setzen wollen. Das Rentenniveau soll bis 2031 bei 48 Prozent gesichert werden, Beschäftigte können nach 45 Berufsjahren wie bisher vorzeitig in Rente gehen und das Rentenalter 67 wird nicht weiter erhöht.

Neu dazu kommen sollen eine „Frühstart-Rente“, eine „Aktivrente“ und bessere Mütterrenten für Frauen mit Geburten vor 1992. Aber passt das alles zusammen – und reicht es aus?

Wo setzt die Kritik an den Rentenplänen an?

„Nun droht schon in dieser Legislaturperiode ein deutlicher Beitragssatzanstieg auf 20 Prozent“, warnt der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA, Steffen Kampeter. Heute sind es 18,6 Prozent.

Das heißt noch höhere Arbeitskosten für die Arbeitgeber und noch weniger Netto für die Beschäftigten.

Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA

Auch Sozialexperte Jochen Pimpertz vom arbeitgebernahen Forschungsinstitut IW warnt: „Die neue Koalition steuert in ernsthafte Finanzierungsschwierigkeiten hinein.“ Aus Sicht der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm verpasst der Koalitionsvertrag die Chance, „die gesetzliche Rentenversicherung langfristig zukunftsfest zu machen“, wie sie der „Augsburger Allgemeinen“ sagte.

Ganz anders, aber nicht weniger scharf fällt die Kritik der Linken aus. Ein Rentenniveau von 48 Prozent, das sei „nichts anderes als eine Fortschreibung von Altersarmut“, kritisiert Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek. Schon jetzt lebe jeder fünfte Rentner in Armut.

Anstatt dieses Elend zu zementieren, muss das Rentenniveau endlich wieder auf 53 Prozent erhöht werden.

Heidi Reichinnek, Linken-Fraktionschefin

Was bedeutet die Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent?

Das Rentenniveau ist nur eine abstrakte Rechengröße. Sie beschreibt das Verhältnis von Durchschnittseinkommen und einer „Standardrente“. Was die Pläne der künftigen Koalitionspartner bedeuten, erklärt Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, so:

Die Renten werden bis 2031 weiter der Lohnentwicklung folgen – ohne demografischen Abzug.

Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung

Roßbach äußert sich im übrigen positiv „über das klare Bekenntnis zur stärksten Säule der Alterssicherung“ im Koalitionsvertrag.

Doch die Alterung der Gesellschaft setzt das System unter Druck. In den kommenden Jahren werden immer weniger Beschäftigte in die Rentenkasse einzahlen – immer mehr Menschen bekommen Altersbezüge. Nach offiziellen Berechnungen würde das Rentenniveau ohne Änderung von heute 48 Prozent bis 2030 auf 46,9 und 2045 auf 44,9 Prozent sinken.

Anders gesagt: Die Renten würden weniger stark steigen im Vergleich zu den Einkommen der Erwerbstätigen. Die SPD setzte durch, dass es vorerst nicht weiter abwärts geht. Ihr Argument: Beim Rentenniveau ist die Schmerzgrenze erreicht.

Aber wenn – wie geplant – ein höheres Rentenniveau gesetzlich vorgegeben wird, muss die Regierung bei den nächsten Rentenerhöhungen jedes Jahr nachsteuern – so dass die Rente mit den Löhnen mithält. Die Renten fallen dann etwas höher aus als ohne den Eingriff.

Wer ersetzt die Babyboomer?

Was bedeuten die Pläne für Beitragszahler?

Die Stabilisierung des Rentenniveaus kostet viele Milliarden Euro im Jahr. Diese sollen aber nicht aus der Rentenkasse kommen: „Die Mehrausgaben, die sich daraus ergeben, gleichen wir mit Steuermitteln aus“, heißt es im Koalitionsvertrag.

Der von Arbeitnehmern und Arbeitgebern hälftig gezahlte Rentenbeitrag von heute 18,6 Prozent dürfte trotzdem steigen. Der Wirtschaftswissenschaftler Martin Werding rechnete in der „Wirtschaftswoche“ vor, dass der Satz ohne Zusatzkosten 2027 auf 19,7 Prozent steigen würde und bis 2035 auf 21,2 Prozent.

Würde die Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent aus der Rentenkasse bezahlt, läge der Beitragssatz 2035 nach seinen Berechnungen noch einmal 0,4 Punkte höher.

Was kostet die verbesserte Mütterrente?

Mehrkosten von etwa fünf Milliarden Euro im Jahr werden von der geplanten Verbesserung der Mütterrente erwartet. Und auch dieses Geld soll aus der Staatskasse kommen. Angekündigt ist, dass Frauen mit Geburten vor 1992 drei volle Rentenpunkte je Kind angerechnet bekommen – so wie Frauen mit Geburten nach diesem Jahr. Betroffene Rentnerinnen könnten also etwas mehr Geld bekommen, sobald der Koalitionsplan in Gesetzesform gegossen ist.

Söder macht sich für Mütterrente stark

Wie geht es langfristig weiter?

Die langfristige Finanzierung der Rente bleibt im Koalitionsvertrag vage. „Nur eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik, eine hohe Beschäftigungsquote und eine angemessene Lohnentwicklung ermöglichen es, dies dauerhaft zu finanzieren“, heißt es.

IW-Experte Pimpertz ist skeptisch. Die Rentenpläne „durch Mehreinnahmen durch Wachstum und mehr Beschäftigung zu finanzieren, dürfte schwierig werden“. Vielmehr fürchtet der Forscher eine „Negativspirale“, in der die hohe Ausgabenlast die Wirtschaftsdynamik hemmt und so der Bedarf an Steuer- und Beitragsgeld umso höher wird. 2029 will Schwarz-Rot die Entwicklung überprüfen. Vorher soll eine Rentenkommission bis etwa 2027 das ganze System unter die Lupe nehmen.

Was ist die „Frühstart-Rente“?

„Wir wollen für jedes Kind vom sechsten bis zum 18. Lebensjahr, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, pro Monat zehn Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot einzahlen“, heißt es im Koalitionsvertrag. Starten soll „Frühstart“ schon 2026.

Ab dem 18. Lebensjahr kann man bis zum Renteneintritt durch private Einzahlungen bis zu einem jährlichen Höchstbetrag selbst weiter sparen. Die Erträge aus dem Kapital sollen bis zum Renteneintritt steuerfrei sein. Ausgezahlt wird es dann mit Erreichen der Regelaltersgrenze. Die AfD kritisiert den Plan als „Alibiprojekt“. Über die Zeit komme zu wenig Geld zusammen, meint Sozialpolitikerin Ulrike Schielke-Ziesing. Allerdings: Höhere Einzahlungen kämen den Staat teuer.

Müntefering: Rente mit 63 nicht richtig

Was hat es mit der „Aktivrente“ auf sich?

Ziel von Union und SPD ist, dass ältere Menschen möglichst lange berufstätig bleiben: Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht und freiwillig weiterarbeitet, soll sein Gehalt bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei erhalten. Verbessert werden laut den Plänen auch die Hinzuverdienstmöglichkeiten bei der Hinterbliebenenrente.

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ÖVP, SPÖ und NEOS haben sich auf eine Regierung geeinigt, es gibt auch ein Arbeitsprogramm. In diesem steht auch ganz genau, was man mit den Pensionen in Österreich vor hat. Unter anderem werden die KV-Beiträge erhöht.

Von derzeit 5,1 auf sechs Prozent werden die Beiträge zur Krankenversicherung für Pensionisten erhöht. Das geht aus dem finalen Arbeitsprogramm von ÖVP, SPÖ und NEOS hervor. Was das für Österreichs Älteste bedeutet, haben wir bereits vor einigen Wochen aufgeschlüsselt, jährlich gehen so hunderte Euro verloren.

Pensionskürzung soll abgefedert werden

Im Arbeitsprogramm der Zuckerl-Koalition findet sich nun auch, wann diese Kürzung starten soll: Ab 1. Juni 2025 werden die KV-Beiträge erhöht. Man möchte diese Erhöhung allerdings auch abfedern.

Das soll durch das Einfrieren der Rezeptgebühr 2026 und eine Absenkung der Arzneimittelobergrenze auf 1,5 Prozent des Nettoeinkommens geschehen. Und die Parteien sind sich sicher: „Jeder in Österreich leistet in diesem Paket seinen fairen Beitrag, um so bereits heute Verantwortung für Morgen zu übernehmen.“

Neues Zuverdienstmodell für Pensionisten geplant

Doch das sind nicht die einzigen Pläne, die die neue Regierung für Pensionisten geschmiedet hat. Etwa soll für jene Menschen, die „in einer echten Alterspension“ sind „ein neues Modell des Zuverdienstes durch die Bundesregierung mit den Sozialpartnern entwickelt werden“.

Eckpunkte sind dabei die Befreiung von Sozialversicherungsbeiträgen für die Dienstnehmer, das Pensionskonto wird dadurch nicht aufgewertet und das Zuverdiensteinkommen würde mit 25 Prozent endbesteuert werden.

Weitere Maßnahmen im Pensionsbereich geplant

Man möchte zusätzlich eine Teilpension einführen, die Korridorpension einschränken, die Altersteilzeit ausgestalten und einen Anreiz für eine deutliche Anhebung der Beschäftigung von Personen ab dem 60. Lebensjahr schaffen. Mit diesem Älterenbeschäftigungspaket „sowie Reformen im Bereich der Pensionen“ plant die Regierung langfristig (bis 2031) einen Beitrag von 2,9 Milliarden Euro ein, bereits bis 2028 schätzt man den „Gewinn“ auf 1,45 Milliarden Euro.

Was die neue Regierung für Pensionisten geplant hat:

KV-Beiträge werden von 5,1 auf sechs Prozent ab 1. Juni 2025 erhöht

Rezeptgebühren werden 2026 eingefroren

Arzneimittelobergrenze auf 1,5 Prozent des Nettoeinkommens gesenkt

Neues Zuverdienstmodell soll Arbeiten im Alter attraktivieren

Teilpension geplant

Korridorpension wird eingeschränkt

Altersteilzeit wird ausgestaltet

Beschäftigung von Personen ab dem 60. Lebensjahr durch Anreize deutlich angehoben

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